Sium

Wenn Mode von manchen als „Kunst am Körper“ beschrieben wird, ist diese Bezeichnung oft
euphemistisch. Aber auf Regine Steenbocks Modelabel Sium, mitten in Hamburg, trifft sie absolut zu.
Wie beim Modellieren einer Skulptur legt sie die Stoffe an die Figur, rafft, glättet, zieht und probiert,
was passiert, wenn das textile Material in Kurven den Körper umschlingt. So entstehen schräg
verlaufende Nähte, Linien, die sich treffen, Verbindungen, die sich spalten und Falten, die
sich öffnen und scheinbar das Innere nach Außen kehren. Kragen wölben sich zu wolkigen
Gebilden und manchmal wirkt ein geschickt eingesetzter Knoten, als ob er die Form eines
ganzen Kleides zusammen hielte. Bei ihren Kleidern entstehen Asymmetrien unmittelbar aus den Linien, die sich aus Bewegungen, Drehungen und Perspektivenwechsel ergeben. Die Trägerinnen empfinden
sie nie als asymmetrisch, weil ein mögliches Ungleichgewicht stets durch ausgleichende
Schwerpunkte gebrochen ist – wie bei einem Mobile . Die Asymmetrie ist bei
Sium ein ästhetisches Spiel mit der Symmetrie des Körpers, der immer den Ton angibt. Ihr Interesse gilt einer Kleidungsform, die Haltung bewahrt und gleichzeitig das Derangierte und Zufällige aushält.

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